Im ersten meiner fünf Beiträge zum Thema Best Practices für die Implementierung von digitalem Asset-Management berichtete ich davon, wie ein Kunde (den wir Pasta Buddy nennen) seine Inhalte um Produkt-SKUs organisiert, für die in den verschiedenen Daten- und Informationssilos einheitliche Terminologie genutzt wird. Im Fall von Pasta Buddy stellt sich somit natürlich die Frage: “Wo sind die Daten, die ich benötige?” Glücklicherweise hat das Unternehmen auch die Antwort: im System für Produktinformationsverwaltung (PIM).
In meinem zweiten Beitrag erläuterte ich, wie die Integration der PIM- und DAM-Lösungen von Pasta Buddy neue Wachstumsmöglichkeiten für den eCommerce-Umsatz eröffnete.
Es gab da nur ein kleines Problem: Das Unternehmen besaß zum Zeitpunkt der DAM-Implementierung kein PIM, nur den Plan für ein solches.
Wie wurde das Problem gelöst? Das Unternehmen stellte sich zwei Fragen - und wenn Sie in die Bereitstellung von digitalem Asset-Management involviert sind, rate ich Ihnen, sich bei der Zusammenstellung Ihres Inhaltslebenszyklus die gleiche Frage zu stellen und so herauszufinden, welche Elemente noch fehlen:
- Wie sollte die Zukunft idealerweise aussehen?
- Welche Daten benötigt das Unternehmen, um diese Zukunftsvision umsetzen zu können, und wo befinden sich diese?
Gewünschtes Zukunftsszenario
Beschäftigen wir uns zunächst mit der ersten Frage.
Pasta Buddy verfügt über ein Managementsystem für den Produktlebenszyklus (PLM), das für den Anstoß neuer Produktentwicklungen genutzt wird. Außerdem besitzt das Unternehmen ein Managementsystem für die Stücklistenlieferkette, in dem Zutatenlisten und Beschaffungsdaten hinterlegt sind. Beide Systeme gibt es bereits seit Jahren und bei beiden handelt es sich um Mainframe-Lösungen. Somit werden in beide Systeme sehr spezifische Daten eingepflegt. Statt “Pute” würde beispielsweise “PT” und statt “Chunky Tomato 16,9 oz” würde “CHTOM169.” eingegeben.
Pasta Buddy wollte nun Inhalte von PLM- und Stücklisten-Lieferkettensystem in das (noch nicht existierende) PIM-System schleusen. Dann sollten Brand Manger Marketinginhalte ergänzen - also Informationen, die für den eCommerce im “digitalen Ladenregal” zu finden sein müssen. Außerdem sollten Produktmanager die codierten Daten aus dem PLM und dem Lieferketten-Verwaltungssystem in menschenverständliche Formate (wie “Pute” statt “PT”) übersetzen.
Anschließend sollten all diese Daten in die DAM-Lösung übernommen werden, damit Rich-Media-Inhalte nach Produkten, Zutaten, Kontext (wie “italienisches Familienessen”), Beschreibung und Kanal durchsucht werden können.
Zu guter Letzt sollten eCommerce und Einzelhandelsabteilung kreative Assets aus der DAM-Lösung erhalten, die durch Produktinformationen aus dem PIM (wie im letzten Beitrag beschrieben) ergänzt würden.
Als das Unternehmen sich mit dem Thema jedoch eingehender auseinandersetzte, stellten die Verantwortlichen fest, dass sie eigentlich gar nicht genau wussten, was PLM und Lieferkettensystem beinhalteten oder ob alle Brand Manager den gleichen Arbeitsprozessen folgten. Auch war ihnen nicht bekannt, was die genauen Anforderungen von eCommerce- und Einzelhandelskanälen waren.
Wie konnte das Unternehmen das Problem lösen? Hier kam die oben genannte zweite Frage ins Spiel: Das Unternehmen musste herausfinden, welche Daten für das Wunschszenario benötigt wurden, und wie es an diese Daten herankäme.
Bei Pasta Buddy dreht sich alles um das Produkt
Was das Unternehmen wusste, war Folgendes: Bei Pasta Buddy stehen die Produkte selbst im Mittelpunkt und alle Systeme beinhalten auf die eine oder andere Weise Produktreferenzen. Durch eingehendere Gespräche mit den Teams, die PLM- und Lieferkettensysteme verwalteten, sowie mit den Brand Managern konnte eine übersichtliche Anzahl zentraler Datentypen (Name, Produktnummer, Beschreibung und Größe) identifiziert werden, auf denen das Datenmodell fußt, das den Informationsfluss zwischen den Systemen steuert.
Pasta Buddy war nun dazu in der Lage, aufbauend auf diesen Daten ein DAM-Datenmodell zu entwickeln. Außerdem weiß das Unternehmen, dass es im DAM nicht mehr viel ändern muss, sobald das PIM bereitgestellt wird, um noch bessere Daten automatisch in das Datenmodell einzuschließen.
Wie genau war es dem Unternehmen möglich, diesen Mehrwert ohne großartige Änderungen am DAM-System zu erzielen? Die Antwort erfahren Sie in meinem nächsten Beitrag zum Thema Flexibilität. Bleiben Sie dran.