In diesem zweiten Teil meiner Beitragsserie zu Best Practices für die Implementierung von digitalem Asset-Management (DAM) möchte ich eine ganz besondere Strategie besprechen, wie Ihr Unternehmen mit DAM Geld verdienen kann. Sehr viel Geld.

Nebenbei bemerkt: Meinen ersten Beitrag finden Sie hier.

Pasta Buddy (ein umbenanntes Unternehmen aus der Verbrauchsgüterindustrie, das jährlich mehrere Milliarden Dollar umsetzt und mit dem wir vor Kurzem zusammengearbeitet haben) war klar, dass ein bestimmter Prozess den Umsatz des Unternehmens wesentlich schmälerte.

Das manuelle Verfahren vor Einführung des DAM-Systems, mit dem Daten für den eCommerce gesammelt werden sollten, funktionierte nicht.

Dieses Verfahren gestaltete sich wie folgt:

  1. Brand-Manager waren dafür verantwortlich, alle notwenigen Informationen selbst zu beschaffen. Sie mussten unter anderem auch Bilder suchen. Sie wandten sich dazu an externe Agenturen, das interne Kreativteam, suchten in eigenen Ordnern oder einfach mithilfe von Google im Internet.
  2. Sie mussten von Hand wichtige Informationen in eine tabellarische Vorlage eintragen, darunter:
    • Produktbeschreibungen und Schlagworte
    • wichtigste Produkteigenschaften
    • Produktdaten (Größe, Farbe usw.)
    • Kategorien (z. B. Lebensmittel und Delikatessen: Pasta und Nudeln: Pasta: Spaghetti: Sauce)
    • händlerspezifische Informationen
  3. Da es keine zentrale Anlaufstelle für die Suche nach zuvor bereits genutzten Inhalten hab, nicht einmal für einfache Updates, mussten die Brand-Manager ihre eigenen Dateien oder - noch schlimmer! - bereits auf Einzelhandelsseiten veröffentliche Daten durchsuchen und diese in Excel kopieren.
  4. Die Manager schickten diese Excel-Vorlage dann an eine Person, die die nicht sehr beneidenswerte Aufgabe hatte, diese Angaben von der Tabelle in verschiedene eCommerce-Seiten zu kopieren und hochzuladen. Diese Mitarbeiter beschäftigten sich tagein und tagaus praktisch mit nichts anderem.

Aktuelle Prozesse für die Weitergabe von Inhalten an den eCommerce

Ein wirklich umständliches Verfahren! (Und noch dazu ein allzu häufiges, dem wir in zahlreichen Unternehmen begegnen.)

Erstens entstand ein uneinheitliches Marken-Image, da Inhalte von externen Einzelhandelsseiten und nicht aus internen Quellen kopiert wurden. Man konnte nicht herausfinden, ob der Händler möglicherweise etwas geändert hatte. Brand-Manager gingen meist (fälschlicherweise) davon aus, dass die von ihnen verwendeten Informationen von Pasta Buddy stammten und sie auf ihre Richtigkeit überprüft worden waren.

Zweitens musste bei jedem Upload mehr oder weniger das Rad neu erfunden werden - der Prozess machte es dem Unternehmen unmöglich, einige wenige Änderungen in alte Versionen einzuarbeiten, selbst, wenn sich nur eine Zutat geändert hatte.

Und drittens war dem Unternehmen gar nicht klar, was über die eCommerce-Kanäle überhaupt vertrieben wurde.

Das waren schon sehr einschneidende Konsequenzen - doch sehr viel wichtiger ist Punkt Nummer vier:

Pasta Buddy nimmt pro Jahr etwa 2000 Produktänderungen vor und möchte gerne fünf eCommerce-Hauptkanäle bedienen. Das entspricht 10.000 Tabellen. Die zu verwalten ist absolut unrealistisch.

Am schlimmsten jedoch: Dieser Ansatz ist nicht skalierbar. Somit war es eigentlich unmöglich, Produkte über eCommerce-Kanäle zu vertreiben, sodass das Unternehmen einen wichtigen Umsatzfaktor einbüßte. Was für eine vertane Gelegenheit!

Automatisierte Verfahren für eCommerce-Uploads

Pasta Buddy konnte dieses Problem lösen, indem das Unternehmen einen optimierten Prozess für Brand-Manager entwickelte, mit dessen Hilfe sie Produktinformationen und ähnliche digitale Assets Einzelhändlern einfacher bereitstellen können.

Nahtloser, skalierbarer, messbarer und automatisierter Prozess

Immer dann, wenn im Managementsystem für den Produktlebenszyklus (PLM) ein neues Produkt auf den Verkauf vorbereitet wird, stößt das PLM einen Arbeitsablauf im DAM-System (Nuxeo) an. Nuxeo sendet eine Asset-Anfrage an die Agentur, die die Assets wiederum in Nuxeo hochlädt.

Nuxeo pusht diese Inhalte an das System für Produktinformationsmanagement (PIM), wo sie durch Marketingdaten ergänzt werden, die die Brand-Manager erstellen oder bearbeiten. Zu guter Letzt pusht das PIM-System die Inhalte direkt an die eCommerce-Kanäle.

Die Vorteile dieses neuen Ansatzes sind vielfältig:

  1. Pasta Buddy ist nun dazu in der Lage, Produkte direkt über eCommerce-Kanäle zu vertreiben, und kann dabei darauf vertrauen, dass die Produkte einheitlich vermarktet werden.
  2. Brand-Manager sind dazu in der Lage, ihre eigenen Bemühungen weiter zu skalieren, da sie nicht länger Zeit für die Suche nach Bildern und anderen Marken-Assets verschwenden. Sie finden nun problemlos bestehende Marketingmaterialien, die sie wiederverwenden und bei Bedarf bearbeiten können, oder sie können - falls notwendig - neue Materialien in Auftrag geben.
  3. Nun, da das Verfahren sowohl verwalt- als auch messbar ist, stehen internen Agenturen und Markenteams SLAs zur Verfügung und sie können sich auf eine kontinuierliche Verbesserung konzentrieren. Besonders die interne Agentur möchte sich genauer messen lassen, um zeigen zu können, welchen Mehrwert sie dem Unternehmen bietet.

In meinem nächsten Beitrag möchte ich davon berichten, auf welch interessante Weise Pasta Buddy DAM- und PIM-Systeme miteinander kombiniert.


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