Virtual Reality (VR) hat in jüngster Zeit einen ziemlichen Hype ausgelöst. Es gibt starke Wettbewerber mit High-End-Lösungen wie HTC Vive und Oculus Rift, aber die wachsende Popularität von VR steht möglicherweise auch in engem Zusammenhang mit der wachsenden Anzahl an Geräten, die VR-Anwendungen ausführen können. Google Cardboard und Daydream sind die besten Beispiele für Lösungen, die ein Standard-Smartphone und dessen Funktionen nutzen, um VR zu einer echten “Realität” für die Masse zu machen. Wenn Sie selbst ein Smartphone besitzen, das ein paar Jahre alt ist, und ein paar Kartonteile zusammenfalten, dann sollten Sie alle Voraussetzungen geschaffen haben, um in VR einzutauchen.

Wir bei Nuxeo haben ein Händchen für Technologie und sind immer auf der Suche, mit den aktuellsten Technologien neue Möglichkeiten zu erforschen. Wir können uns sehr gut vorstellen, dass VR völlig neue Möglichkeiten für eine umfassendere Digital Asset Management (DAM) Erfahrung ermöglicht. In dieser alternativen Realität wären Sie nicht mehr auf das herkömmliche zweidimensionale Point-and-Click festgelegt. Stellen Sie sich vor, Sie könnten 3D-Modelle Ihrer digitalen Assets ansehen, die in eine VR-Umgebung wiedergegeben werden! Um dies zu erreichen, müssen neue Interaktionskonzepte für DAM gefunden und getestet werden, und hier sind wir ins Spiel gekommen.

Nuxeo Cardboard - Hackathon DAM/VR

Einer unserer Kollegen, Andrei Nechaev, hat einen VR-Hackathon für den Nuxeo Kickoff 2017 in Lissabon vorgeschlagen.

Ziel war es, eine Lösung für das zentrale Thema “VR und Digital Asset Management” zu entwickeln und allen vorzustellen, die beim Kickoff anwesend waren.

Die Regeln für die Teilnahme am Hackathon waren einfach und ohne große Einschränkungen. Als Beiträge waren sowohl Prototypen als auch Präsentationen zugelassen. Eine Teilnahme war damit auch ohne größere Programmierkenntnisse möglich. Die Veranstaltung war wirklich etwas für jeden.

Nuxeo VR Hackathon

Für alle Entwickler, die sich auf dieses Thema einließen, wurde die Verwendung von Technologien wie Google VR SDK empfohlen, das eine ganze Reihe an APIs, Tools und Beispiele für die Entwicklung von VR-Apps für Smartphones bietet, die Google Cardboard bzw. Daydream unterstützen. Damit machten wir uns an die Arbeit.

Da wir uns mit einer völlig neue Dimension auseinandersetzen mussten, wurden wir mit neuen Herausforderungen hinsichtlich der Benutzererfahrung konfrontiert. Tiefenwahrnehmung, Raumtöne und Zusatzsteuergeräte können sich vermischen und gemeinsam zu einer umfassenderen und intuitiveren interaktiven Erfahrung beitragen.

Abgesehen von den bereits bekannten Voraussetzungen, die erforderlich sind, um das menschliche Gehirn glauben zu lassen, wir wären in der Realität und nicht in einer Simulation (Head-Tracking-Latenzzeit, Sichtfeld, Bildauflösung und Bildrate), haben wir es mit einem ziemlich abweichenden Formfaktor zu tun (verglichen mit einer herkömmlichen 2D-Abbildung), den wir noch immer erforschen und versuchen kennenzulernen, um realistische und umfassende Benutzererfahrungen zu erschaffen.

Es wurden bereits einige Fortschritte auf dem Weg zur Lösung dieser Herausforderungen erzielt. Falls Sie sich selbst an der Entwicklung von VR versuchen möchten, ist der Leitfaden Designing for Google Cardboard ein guter Ausgangspunkt, empfohlene Verfahren und Muster kennenzulernen. Der Leitfaden geht dabei sowohl auf technische Gesichtspunkte als auch auf physiologische Überlegungen ein.

Beiträge aus dem Hackathon umfassten eine breite Palette an Lösungen für das Browsen, die Visualisierung und die Benutzerinteraktion. Sie reichten vom Browsen durch schwebende Asset-Gitter, Panels und Viewports, eingerahmt von virtuellen Welten bis zur Live-Vorschau von Assets, einschließlich der Visualisierung von 3D-Modellen, die in einer VR-Umgebung wiedergegeben wurden. Die vielfältigen Vorgehensweisen für die Benutzerinteraktion umfassten blickgesteuerte Widgets, Bluetoothsteuerungen, Spracherkennung und sogar interessante Muster wie Suche nach Beispielen und Assetmanipulation.

Einige dieser Lösungen finden Sie auf GitHub:

Nuxeo VR Assets Browser von Thierry Delprat https://github.com/tiry/nuxeo-vr-assets-browser Technologien: A-Frame + Nuxeo JS Client

Holodeck von Adílio Araújo https://github.com/adilioaraujo/holodeck Technologien: Google VR SDK für Android + Polymer + Nuxeo Elements

Immersive Asset Retrieval & Visualization von Miguel Nixo https://github.com/mnixo/nuxeo-vr-hackathon Technologien: Unity3D + Google VR SDK für iOS

Diese Veranstaltung hat eine Diskussion über VR und ihre Möglichkeiten in Kombination mit DAM angestoßen. Die Ergebnisse und das Feedback haben unsere Erwartungen bei weitem übertroffen!

Wie wird die Zukunft für VR aussehen? Könnte es das nächste große Thema im DAM sein? Sollte es dazu kommen sind wir bereit, uns der Situation zu stellen!